Die Gemeinde Neuching

Hier liegt Neuching

Die Gemeinde „Neuching“ gibt es genau genommen nur auf dem Papier. Sie

entstand erst 1970 als Zusammenschluss der beiden bis dahin selbständigen Gemeinden Oberneuching und Niederneuching. Im Zuge der Gemeindegebietsreform 1978 erfolgte der formelle Zusammenschluss mit der Nachbargemeinde Ottenhofen zur Verwaltungsgemeinschaft Oberneuching mit Sitz Oberneuching.

Neuching besteht aus den sieben Ortsteilen: Oberneuching, Niederneuching, Lüß, Oberneuchinger Moos, Holzhausen, Harlachen und Lausbach. Die Ausdehnung des gesamten Gemeindegebietes erstreckt sich auf knapp 20 Quadratkilometer.

Hauptorte Oberneuching und Niederneuching

Hauptorte der Gemeinde Neuching waren seit jeher Oberneuching und Niederneuching. In Oberneuching sind neben dem Rathaus als Sitz der Verwaltungsgemeinschaft auch noch eine Kirche mit Pfarramt und Friedhof, ein Kindergarten, das Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr und ein Sportplatz zu finden.

In Niederneuching befinden sich die Grundschule sowie ebenfalls eine Kirche mit Friedhof und ein Gerätehaus für die örtliche Feuerwehr.

Die kleinen Weiler wie Harlachen, Holzhausen und Lausbach sind nach wie vor vorwiegend landwirtschaftlich geprägt.

Ein Großteil des Gemeindegebietes liegt am Rande des Isar-Sempt-Hügellands und der Münchner Schotterebene. In Oberneuching steigt die Landschaft von Nordwesten nach Süden um etwa 15 Meter an. In gleicher Richtung, nämlich ebenfalls von Norden nach Süden, wird das Gemeindegebiet von der Kreisstraße ED 5 durchlaufen.

Der westliche Ortsrand liegt noch tiefer. Erst im Südwesten steigt das Gelände etwas an.

Am westlichen Ortsrand an der Eicherloher Straße liegt der Sportplatz der Gemeinde, ein weiterer im Freizeitzentrum Lüß.

In Niederneuching befindet sich die Kirche auf der höchsten Stelle einer kleinen Anhöhe. Nach Westen fällt das Gelände dann ab bis zum Bach, der Dorfen. Sie bildet sozusagen die Grenze zwischen den Naturräumen Moos und den Altmoränen.

Im Osten wird Niederneuching seit fast 100 Jahren vom Mittleren Isarkanal begrenzt, der dort in einem leichten Einschnitt verläuft.

Oberneuching – ein geschichtsträchtiger Ort

Auch wenn es die heutige Gemeinde Neuching erst seit der Gebietsreform gibt, erschien der Ortsname auch schon in der ganz frühen, bayerischen Geschichte und hat dort offenbar sogar eine wichtige Rolle gespielt. Denn am 14.Oktober 771 berief Herzog Tassilo die berühmt gewordene Synode nach Neuching ein, auf der unter anderem über klösterliche Regeln und die Amtstätigkeit der Bischöfe verhandelt wurde.

Außerdem kamen mehrere Volksgesetze (leges populares) in 18 Artikeln zur Abfassung. Bereits im Jahr 782 war Herzog Tassilo erneut in Neuching. Laut Niederschrift musste Diakon Leidrat, späterer Bischof von Lyon, auf Befehl des Herzogs eine Schenkung an das Kloster Schäftlarn aufzeichnen. Herzog Tassilo wurde 788 von König Karl dem Großen und späterem Kaiser, abgesetzt. Nun wurde der Herzogshof ein fränkischer Königshof „curtis regalis in villa Nuichinga“.

Derselbe, damals im Hertinggau gelegen, gelangte dann durch Schenkung König Otto I. am 16.Juli 950 an das Emmeramskloster zu Regensburg. Es wird erzählt, dass zwischen Freising und Erding ein blutiges Gefecht zwischen räuberische Ungarn und Deutschen stattfand. Dabei soll die Notzinger Kirche zerstört worden sein. Nach dem Wiederaufbau erhielt sie neben dem Heiligen Nikolaus auch noch den Heiligen Ulrich als zweiten Patron.

Die Zeit der Edlen und Grundherren

Im Jahre 1100 übergab eine Besitzerin mit Namen „Pertha“ als Gattin des Gooschalk von Prisinperch einen Getreidezehent zu Nuichinga“ mit drei Tagwerk Land und einen Hof (vermutlich in Niederneuching) dem Dom zu Freising. Es entstand dadurch ein „Emmeranischer Dienstaadel“, Im Jahr 1160 ist ein Rumold von Neuching Zeuge in einem Vertrag zwischen Graf Kuno von Megling und dem Kloster Sankt Emmeran. Dessen spätere Nachkommen waren Niklas, Conrad, Hermann und Eberhard.

Die Neuchinger stifteten 1443 eine Kapelle und eine Messe in die Pfarrkirche Neuching. Im September 1336 schlug Kaiser Ludwig der Bayer zwischen Freising und Erding ein Lager auf, zu dessen Versorgung die ganze Umgebung, also auch Neuching, beizutragen hatte. Die Edlen von Neuching waren in weiter Umgebung begütert. Um 1550 war der in Kirchötting und Hörgersdorf begüterte Wilhelm der Neuchinger Küster in Erding, er war außerdem ein Wohltäter des dortigen Spitals.

Im Lehenbuch des Pfarrhofes (17. Jht.) ist beschrieben, dass es um diese Zeit auch noch Leibeigene gab, die ein Leibgeld zu zahlen hatten. Im Jahr 1595 teilten sich Warmund und Niklas den Edlensitz Neuching. Nach 1617 folgten im Besitz die Edelleute Schenk, Aham, Rivera und andere. In der Pfarrkirche befindet sich ein Grabstein des Hans Neuchinger zu Pameing (gest. 1582) mit vielen in Stein eingemeißelten Familienmitgliedern und Wappen.

Quelle: Wikipedia